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Ein Hohelied auf die Schönheit der Mosellandschaft, aber auch eine realistische Schilderung der Winzernot in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg bietet die Autorin ihren Lesern in 'Die goldenen Berge'. Voller Bewunderung beschreibt sie die klimatischen Vorzüge der Region, ihre Pflanzen und Blumen, die üppigen Weinstöcke und dazu die herbe Schönheit der Schieferfelsen über dem Band des Flusses, der sich friedlich durch das Tal schlängelt. Doch nicht immer ist die Mosel friedlich. Clara Viebig schildert, wie sie wild und mächtig werden kann, wie bei Hochwasser ihre braunen Fluten Verderben und Not bringen. Doch schließlich gehen die Wassermassen wieder zurück, die Menschen räumen auf - wie seit eh und je an der Mosel - und das Leben geht weiter. Clara Viebig hat mit 'Die goldenen Berge' nicht nur einen spannenden und unterhaltsamen Roman geschrieben, sie hat auch das Leben der Moselaner in den 1920er Jahren in einer berührenden Schilderung festgehalten, die den Leser von heute immer noch fasziniert. Zeitgeschichtlicher Hintergrund der Romanhandlung sind die sozialen Konflikte der Weimarer Republik, die Besetzung des Rheinlandes, die Separatistenbewegung und das Scheitern der 'Rheinischen Republik'. Clara Viebig ist eine herausragende Erzählerin, die die Erzähltradition des Gesellschaftsromans der großen Romanciers aus dem 19. Jahrhundert im zwanzigsten weitergeführt hat. Literaturgeschichtlich knüpft sie an Theodor Fontane, Friedrich Spielhagen und Wilhelm Raabe an. Im Mittelpunkt ihrer sozialkritischen Werke stehen oft bemerkenswerte Frauengestalten, die auch gegen gesellschaftliche Konventionen ihr Recht auf Selbstverwirklichung behaupten.
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