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Anna Gmeyner (1902-1991), aufgewachsen in einer jüdischen Wiener Anwaltsfamilie, lebte zwischenzeitlich in Berlin und Edinburgh, arbeitete als Dramaturgin bei Erwin Piscator und feierte erste Erfolge mit eigenen Theaterstücken, ehe sie 1933 vor nationalsozialistischer Verfolgung zunächst nach Paris, später nach London floh, was ihre Laufbahn als Dramatikerin jäh beendete. 1938 erschien ihr Roman 'Manja' im deutschsprachigen Amsterdamer Exilverlag Querido. Dieser Band versammelt die beiden letzten, vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise angesiedelten Bühnentexte der Autorin: In 'Automatenbüfett' ist das titelgebende Lokal der letzte Schrei in einer Kleinstadt. Es zieht einen Schwarm von närrischen und gierigen, versponnenen und gemeinen, idealistischen und eigennützigen, erfolgreichen und ,abgebauten' Gästen an, die hier ihre Interessen ausfechten, während unterschwellig die politischen Spannungen zunehmen. 'Welt überfüllt', ein hier erstmals veröffentlichtes Stück aus dem Nachlass, beginnt als Kriminalgeschichte, die sich jedoch kaleidoskopartig zu einem Gesellschaftspanorama weitet. Vor dem Hintergrund eines organisierten Diebstahls entspinnt sich eine Großstadtgeschichte um Arbeitslosigkeit und Liebe, Existenzängste und Glücksverheißungen. Mit großer Beobachtungsgabe und Empathie zeichnet Gmeyner das Porträt einer 'überfüllten' Welt der kleinen Leute, die sich im Wandel befindet und in der alle irgendwie ihren Platz zu finden hoffen.
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