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Seine ersten Gedichte veröffentlichte Sergej Sawjalow in den 1980er Jahren im Leningrader Samisdat. Sein Schaffen ist geprägt von der antiken und russischen Poesie, der Suche nach seiner finnougrischen Identität, der Verarbeitung der sowjetischen Realität und von sozialer Verantwortung. Die im vorliegenden Band enthaltenen Werke zeugen von der Tragödie des Großen Terrors, der Hungersnot während der Belagerung Leningrads, der Grausamkeit von Kriegen, der Assimilation vorslawischer Völker. Er thematisiert den Verlust der sprachlichen und kulturellen Identität und des mythischen Selbstbewußtseins aufgrund der globalen Dominanz der 'herrschenden' Sprachen und 'großen' Kulturen. In Sawjalows Texten kommen Techniken der antiken Rhetorik, der mittelalterlichen Literatur und der avantgardistischen Poetik zum Einsatz. Die Fragmentierung und Interpolation von Zitaten lassen einen Akkord, ein Zusammenspiel der Epochen erklingen. Die Stimmen früherer Epochen erscheinen als Echo früherer Katastrophen und damit als Warnung: Die Geschichte bringt immer neue Opfer hervor. Somit sieht Sawjalow seine Aufgabe als Dichter darin, den Opfern der Geschichte eine Stimme zu geben.
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